Le nozze di Figaro
Oper von W. A. Mozart*
Susanna und Figaro freuen sich auf den langersehnten Tag ihrer Hochzeit. Was Figaro jedoch nicht weiss: Graf Almaviva möchte das alte feudale «Recht der ersten Nacht», auf das er gerade grosszügig verzichtet hat, bei Susanna wieder heimlich in Kraft setzen. Als Susanna Figaro über die Absichten des Grafen aufklärt, ist er zutiefst empört und will ihm die Stirn bieten. Was als Kampfansage beginnt, entwickelt sich zu einem undurchschaubaren Liebeslabyrinth, dynamisch befeuert durch heimliche Briefe, Verkleidungen und Listigkeiten. Selbst Figaro droht sich im Intrigengewirr zu verheddern, wären da nicht Susanna und ihre Komplizin, die Gräfin Almaviva, die mit ihrer Klugheit und Aufrichtigkeit am Ende doch noch alles zum Guten wendet.
Regisseur Gerard Jones, Gewinner des europäischen Opernregiepreises, setzt W. A. Mozarts Oper in Szene, die – wie schon die Textvorlage von Beaumarchais – auf revolutionäre Weise nur schwer zu durchbrechende Machtstrukturen blossstellt und kritisiert. Die Figuren wirken gefangen in ihren Rollen, wollen ausbrechen, scheuen sich jedoch vor den Konsequenzen. Jones sieht in diesem Stück exemplarisch vorgeführt, dass die Elite vor der Revolution ebenso erzittert wie die Unterschicht vor der Anarchie. Solche Zustände, deren Analogien uns, unter anderen gesellschaftlichen Vorzeichen, auch heute noch begegnen, hinterfragt Mozart in seinem «Figaro» mit spielerisch-bösem Humor meisterhaft.
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